The chocolate coat
Für meinen Herbstmantel ist es natürlich längst zu kalt. Und jetzt, wo ich endlich den wintertauglichen Nachfolger fertig habe, ist es fast zu mild, um ihn anzuziehen. War ja klar. ;)
Der Dufflecoat besteht außen aus einem Wolle-Kaschmiergemisch und innen aus glattem Viscose-Acetat-Mantelfutter. Erst kurz vor Schluss habe ich mir überlegt, dass das vielleicht doch nicht warm genug ist, und noch schnell eine Ladung Thinsulate bestellt. Da hatte ich die ganzen Futterteile aber schon zusammengesetzt. Und weil ich keine Lust hatte, das ganze nochmal aufzutrennen, habe ich aus dem Vlies sozusagen eine dritte Jacke angefertigt, und die mit dem Futter zusammengesteppt, bevor es dann in den Mantel kam. Zum Glück hatte ich den Grundschnitt für die Jacke nochmal etwas erweitert, sonst wäre das mit Vlieseinlage vermutlich zu eng geworden. So passt er perfekt und fühlt sich richtig kuschelig an.
Dieses Mal habe ich jeweils ein Schnittmuster für außen und eines für das Futter gezeichnet. Die Belege sind beim Außenstoff angeschnitten, somit ist das Futter also etwas kürzer.
Vorne und hinten sind die Abnäher in durchgehende Teilungsnähte verlegt. Hinten habe ich noch eine Schulterpasse eingesetzt. (Hab ich davon jetzt etwa kein Bild gemacht?)
Die Nähte sind alle nochmal abgesteppt . Das hat meine Nähmaschine ganz schön an ihre Grenzen getrieben. Am Ansatz der Kapuze liegen mit der Windschutzleiste bis zu sieben Lagen Wollstoff plus Vlies übereinander, da musste ich ein paar Stiche per Hand nacharbeiten. Ansonsten ließ sich der Wollstoff toll verarbeiten.
Verschlossen wird die Jacke mit einem durchgehenden Reißverschluss. Die Knebelverschlüsse halten die Windschutzleiste zu. Eigentlich sollten da noch Knöpfe dran. Aber die würde ich vermutlich sowieso nie zumachen.
Zur Verstärkung der Schulterpartie habe ich noch (ganz dünne) Schulterpolster eingearbeitet. Ein extra Streifen Wollstoff stützt außerdem von innen die Armkugel. (Wenn schon großes Kino, dann aber auch richtig, gell?)
Ach ja, die Kapuze hab ich mir von einem Ottobre Schnitt kopiert. Da mein eigener Versuch nicht so 100%ig richtig gesessen hat, wollte ich da auf Nummer sicher gehen.
Es ist schwierig, die Farbe richtig wiederzugeben. Zartbitterschokolade trifft es wohl am Besten.
(Eigentlich wollte ich ja was rotes haben. Aber einmal streicheln und ich konnte nicht anders als diesen Stoff zu kaufen. 80% Wolle, 15% Kaschmir – so was von schön.)
Ich hatte drei Meter von dem Wollstoff, und habe die buchstäblich bis auf das letzte Fitzelchen verbraucht. Bei den Taschen musste ich schon stückeln, damit es gereicht hat. Dafür ist die Kapuze auch noch mit dem Wollstoff gefüttert und dadurch herrlich warm.
In die aufgesetzten Taschen kann ich seitlich die Hände stecken. Jetzt muss ich nur noch passende Handschuhe finden…