Ein faible für grau – Softshelljacke
Meine schokoladenbraune Wolljacke leistet auch im dritten Winter unverwüstlich ihren Dienst. Trotzdem wurde es langsam Zeit für eine Zweit-Winterjacke. Bei der Wolljacke zieht der Wind manchmal etwas durch, daher habe ich ein Material gewählt, dass Wind und Wetter trotzen kann: Softshell.
Die Jacke ist schon seit ein paar Wochen fertig, aber ich erwische einfach kein gutes Licht zum Fotografieren. Wenn ich Zeit habe, zeigt sich das Wetter leider immer von der besonders grauen Seite. Ich habe derzeit zwar durchaus ein faible für grau, aber doch bitte nicht am Himmel! So langsam reicht es mir, also habe ich einfach mal ein paar Bilder an der Puppe bei Kunstlicht gemacht – besser als gar nichts.
Jetzt mal zur Jacke: Das Material habe ich fast ausschließlich bei Stoff & Stil gekauft, lediglich die Knöpfe (Kam Snaps) und etwas Garn stammt noch aus Altbeständen.
Der Schnitt ist eine Kombination aus dem Herbstmantel und dem Chocolate Coat. Softshelljacken sind ja meistens eher leger geschnitten, aber ich mag es gerne etwas tailiert. Mit den Teilungsnähten und dem Brustabnäher an der Flankennaht kommt das sportliche Material erstaunlich elegant daher.
In der vorderen Flankennaht sind Nahttaschen versteckt. Die Taschenbeutel habe ich aus kuscheligem Microfleece genäht, das hält meine Hände herrlich warm. Es war etwas schwierig, das dicke Material zu verarbeiten, so dass es auch einigermaßen glatt liegt. Daher habe ich an den Taschen eine Menge Nähte mit der Hand genäht. Hat sich aber gelohnt.
Der Softshell ist außen grau meliert und hat innen eine schwarze Fleeceseite. Damit muss man die Jacke nicht füttern. Damit die Jacke aber auch bei winterlichen Temperaturen warm hält, habe ich eine zweite Jacke aus Microfleece genäht. Sie ist ein bisschen kleiner genäht als die Softshelljacke und kann mittels Druckknöpfen in der Jacke befestigt werden. Das war der Rat einer Verkäuferin bei Stoff und Stil und ich bin sehr froh, dass ich ihn befolgt habe. So kann ich die Jacke sowohl für den Übergang als auch bei Temperaturen um die Null Grad tragen. Ist beides schon getestet, diesen Winter geht die Quecksilbersäule ja dauernd rauf und runter.
Die Knöpfe sitzten innen im Beleg am Reißverschluss. Die offenen Kanten sind mit Schrägband versäubert.
Hier einmal ein Blick in den Ärmel. Bei der Innenjacke habe ich ein Gummiband eingenäht, damit der Wind nicht reinpustet. An zwei Seiten sitzen dann die Druckknöpfe. Ich hatte befürchtet, dass die Knöpfe stören, aber beim Tragen merke ich da gar nichts von.
Ich habe beide Jacken mit der Overlock zusammengenäht. Das ging ziemlich fix. Die ganzen Feinarbeiten haben dann aber doch noch reichlich Zeit gekostet. Bei der Außenjacke habe ich die Teilungsnähte noch von außen abgesteppt . Die offenen Kanten an den Belegen und am Saum habe ich mit Schrägband versäubert. Der Saum ist dann mit einer gefühlten Million Handstichen blind angenäht. Bei den Ärmeln habe ich lieber die Maschine benutzt, durch die Knöpfe kommt da ja Zug dran.
Bis jetzt schlägt sich die Jacke im Einsatz super. Ich habe sie auch schon ohne die Innenjacke getragen, das Shoftshell alleine hält erstaunlich warm und ist dabei ganz leicht. Die Jacke ist definitiv ein neues Lieblingsteil!
Und damit auch endlich mal wieder was für RUMS.